Hallo Ihr Lieben,
kennt Ihr noch den Hermann - Kuchen?
Hach, da werden Kindheitserinnerung wach ;o)...und das musste ich auch einfach mit Euch teilen...habt Ihr Lust mit zu machen und den Hermann-Kuchen wieder zum Leben zu erwecken? Ja, dann los :o)
Hier nochmal kurz was zur Entstehung von Hermann:
Der Hermann - Kuchen wird zum Familienmitglied, der gehegt, gepflegt und gefüttert wird:
Wer erinnert sich noch an Hermann?
In
den 70er oder 80er Jahren tauchte der Kuchen erstmals in Deutschland
auf, die genaue Herkunft ist unklar. Doch das Konzept ist bekannt und
seit Jahrzenten beliebt: Eine kleine Teigportion wird über zehn Tage
lang gerührt und angefüttert – dann wird sie in vier Portionen geteilt
und an Freunde verteilt. Dazu gibt's eine Pflege- und Backanleitung –
schließlich muss Hermann nach einem strengen Plan großgezogen werden.
Ein Kuchen wie ein Kettenbrief
Das
Prinzip ähnelt einem Kettenbrief – und war vor allem in den 80er und
90er Jahren richtig beliebt. An Schulen in ganz Deutschland machte
Hermann die Runde. Kinder freuten sich, viele Eltern stöhnten, wenn mal
wieder ein Hermann mit nach Hause gebracht wurde. Denn schließlich
bedeutet das Arbeit.
Woraus besteht Hermann
eigentlich und wie funktioniert das Prinzip? Es handelt sich um den Teig
eines klassischen Sauerteig-Kuchens, er wird manchmal auch als
Glückskuchen oder Vatikanbrot bezeichnet – schließlich hat das
Weitergeben etwas biblisches...(Quelle berliner - kurier)
GRUNDREZEPT ZUM GANZ NEU ANSETZEN DES
HERMANN,
solltest du keinen lieben Menschen finden, der dir den Ansatz schenkt....
100 g Weizenmehl
1 EL Zucker
1/2 Pk Trockenhefe
150 ml Wasser, lauwarmes
Mehl in eine verschließbare, nicht metallische, Schüssel
sieben. Mit Zucker und Trockenhefe vermengen. Wasser zugießen. Alles von der
Mitte aus mit Rührlöffel aus Kunststoff zu glatten Teig verrühren. Schüssel
verschließen. Diesen Teigansatz 2 Tage an warmen(!) Ort gehen lassen. Hin und
wieder kurz verrühren.
Am 3. Tag für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Nach dem 3. Tag beginnt der "1. Hermann - Tag" :
Das bedeutet, Hermann ist geboren, du kannst ihn nun weiter verschenken oder
selbst behalten - weiterer Verlauf siehe Hermann-Brief!
Bewahre Hermann in einem hohen, nicht ganz dicht
verschlossenen, nichtmetallischen Gefäß im Kühlschrank, auf. Hermann muss jeden
Tag umgerührt werden, denn Hermann will hoch hinaus.
Hier ist Hermann. An dem Tag, an dem du Hermann bekommst,
also am 1. Tag, gönnst du Hermann Ruhe:
1. Tag: Ruhen lassen
2. Tag: Umrühren
3. Tag: Umrühren
4. Tag: Umrühren
5. Tag: In ein größeres Gefäß evt. umfüllen und füttern mit:
1 Tasse Mehl
½ Tasse Zucker
1 Tasse Milch (oder Kombucha)
hinzu fügen und gut verrühren.
6. Tag: Umrühren
7. Tag: Umrühren
8. Tag: Umrühren
9. Tag: Umrühren
Am Backtag (= 10. Tag) füttere ihn abermals mit:
1 Tasse Mehl
1 Tasse Zucker
1 Tasse Milch
hinzu fügen und gut verrühren.
Nun geht es an das brüderliche Teilen:
Jetzt wird Hermann in vier Teile geteilt (ca. je 200g): Drei Teigportionen
werden (mit dem Hermann-Brief) verschenkt, der Rest als Hermannkuchen gebacken oder einfrieren.
Rezepte dafür gibt
es viele, hier ein klassisches Beispiel:
2 Eiern
2 Tassen Mehl
1/2 Tasse Zucker
2 Teelöffeln
Backpulver
etwas Zimt
1 Tasse Rosinen
1 Tasse gemahlenen
Haselnüssen
1/2 Tasse Öl zu einem Teig verarbeiten
Eine Backform einfetten und mit Mehl ausstäuben, den Teig einfüllen und bei 180 Grad etwa 45 Minuten backen.
Guten Appetit!
Tipps:
Hermann Teig
einfrieren / auftauen ?
Einfrieren auf Vorrat, sowie das Auftauen von Hermannteig:
Das Einfrieren von Hermann, gleich ob am 1. oder
10. Tag ist kein Problem. Einfach den zum Beispiel am 10. Tag geteilten Teig in
eine gefriertaugliche Hülle geben und ab damit in das Gefrierfach. Beschrifte
den Tag des Einfrierens, also zum Beispiel "10. Tag".
Beim Auftauen beachte den Zeitpunkt des
Einfrierens nach Aufzuchtplan, also 1. Tag, 2. Tag, etc. oder eben zum Beispiel
den 10. Tag! Denn, wenn man wieder Appetit auf Hermann verspürt, Teig auftauen
lassen. Am nächsten Tag wie gewohnt mit Aufzucht und Pflege fortfahren -
abhängig vom Zeitpunkt des Einfrierens. Langer Rede kurzer Sinn, das Einfrieren
unterbricht den "Fütterzyklus" und wird nach Auftauen am nächsten Tag wieder
planmäßig fortgesetzt.
REZEPTE:
Rezept für ein Hermann-Brot
1 Tasse Sauerteig "Hermann"
700 g Roggenmehl (Typ 1050)
400 g Weizenmehl
3 TL Salz
2 Päckchen Trockenhefe
3 EL Essig
700 ml Wasser
Mehl in eine Schüssel geben. In einer Vertiefung Sauerteig und
Hefe mit etwas angewärmtem Wasser verrühren und ca. 20 Minuten gehen lassen,
dann alles mit den übrigen Zutaten zu einem Teig verarbeiten und ca. 30 Minuten
gehen lassen.
Brot evtl. in 2 Teile formen ( der Teig ist sehr weich, läßt
sich aber mit nassen Händen gut formen ) und auf dem Blech noch ca. 20 Minuten
gehen lassen.
Brot ca. 2cm tief einschneiden oder mit der Gabel löchern und in
den Backofen schieben.
BACKROHR:
Im vorgeheizten Rohr bei 250°C backen. Nach 20 Min den Backofen auf 200°C Grad
drosseln und noch 50 Min fertig backen.
Das Brot kann durch Zugabe von gerösteten Zwiebeln,
Schinkenstückchen, Kümmel, Anis, Sonnenblumenkerne (ca. 100g), Leinsamen (ca.
100g) oder dergleichen verfeinert werden.
Noch mehr super leckere Rezepte könnt Ihr z.B. hier auf der chefkoch.de Seite finden!
Ich wünsche Euch ganz viel Freude mit Hermann beim füttern, beim backen, ausprobieren und Hermannsbrüder in liebevolle Hände weiterzugeben!
Ich wünsche Euch eine tolle Winterzeit
Eure Kiki